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Heilsame Imaginationen
Wozu sind Imaginationen gut? Wann können sie angewandt werden?
Oft wird beobachtet, dass die hier beschriebenen Imaginationen im emotionalen
und körperlichen Bereich heilend wirken. Im psychischen Bereich wird der Kontakt
zur eigenen Innenwelt meist als sinnvoll erlebt und kann sogar auf einen sehr per-
sönlichen spirituellen Weg führen. Etwas alltäglicher kann solcher Sinn und Fokus
stimmungsaufhellend wirken.
Es gibt verschiedene Formen von Imaginationen, so hat C. G. Jung die Aktive Ima-
gination entwickelt.
Manchmal wird “Imagination” im Sinn von “Autosuggestion” verwendet. Das kann
auch viel bringen, doch beschäftigt sich diese Seite mit Imagination als ein Beob-
achten und Ermöglichen von spontanen inneren Ereignissen, die heilend wirken
können.
Schon Paracelsus hat mit Imaginationen gearbeitet:
„Paracelsus ist der Magier als Arzt, der nicht nur den Körper des
Patienten behandelt, sondern auch dessen Imaginationen einbe-
zieht.“ [2]
Eine Neuinterpretation davon verwende ich in meiner Praxis. Es handelt sich um
die Körperzentrierte Imagination BCI (Body Centered Imagination) bzw. die
Symptom-Symbol-Transformation (SST) – zwei Begriffe für das Gleiche. Dr.
Remo Roth hat sie entwickelt [1]. Ich habe die Methode direkt von ihm gelernt – er
ist ein Student von Marie-Louise von Franz, einer der bedeutendsten Studentinnen
von C. G. Jung.
Im Alltag nehmen wir unseren Körper und die Umgebung mit dem Zentralnerven-
system, mit dem Gehirn wahr. Während der Imagination fokussieren wir auf den
Körper und nehmen den inneren Aspekt unseres Körpers über das vegetative Ner-
vensystem und das enterische Nervensystem = Bauchhirn wahr [3]. Man nennt
den Zustand eine Halbtrance; man ist die gesamte Zeit bei Bewusstsein und kann
jederzeit aussteigen.
Das Bauchhirn "denkt" nun in spontan auftauchenden inneren Bildern und nimmt
mithilfe der vegetativen Körperempfindungen, die ebenfalls spontan auftauchen,
den vegetativen Körper wahr (Polarity: Energiekörper. Andere Begriffe dafür sind
feinstofflicher Körper, Hauchkörper oder im Osten Diamantkörper). Das Bauch-
hirn produziert die spontanen Schöpfungsakte im Inneren, die die Quanten-
physik im Äusseren beobachtet.
Diese primären inneren Bilder und vegetativen Körperempfindungen entsprechen
den Symptomen einer Krankheit bzw. einem Problem. Sie sind sozusagen die In-
nenansicht des Körpers und des Krankheitssymptoms / Problems. Die Erfahrung
dieser spontanen inneren, zutiefst körperlich und meist auch emotional erlebten
Bilder und vegetativen Körperempfindungen bildet die Grundlage der Symptom-
Symbol-Transformation oder Körperzentrierten Imagination. Es sind eben diese
spontanen inneren Schöpfungsakte von neuen Bildern, die zu Aufbau, Bes-
serung und Heilung führen.
Ein paar Jahre später lernte ich am Polarity Bildungszentrum Schweiz in der
Authentischen Kommunikation ein ähnliches Verfahren kennen, das meiner
Erfahrung nach äquivalent ist. Der vordergründige Unterschied besteht darin, dass
man ein Bild für das Symptom / Problem hat und dann ein zweites als Gegenpol.
Daraus entsteht im spontanen inneren Schöpfungsakt wiederum das neue, heil-
same Bild.
Jeder Therapeut entwickelt im Verlauf der Jahre seinen ganz persönlichen Stil.
Meine Besonderheit ist, dass ich Polarity-Körperarbeit, Authentische Kommu-
nikation und die Körperzentrierte Imagination, NARM sowie Klang verbinde
und je nach Bedarf einsetzen kann. Ich unterstütze die Imaginationsarbeit in der
Regel mit Handkontakten und helfe bei Einstiegsschwierigkeiten mit gezielten Fra-
gen. Der gemeinsame Fokus erleichtert das Imaginieren ebenfalls.
Beispiele aus meiner Praxis:
•
Beispiel 1: In der ersten Imagination entstand in der Herzgegend aus zwei
Bildern ein schwerer, dunkler Stein. Der wurde sandfarben, porös und
leichter. In der zweiten Imagination war es ein grauer, glänzender, aber wie-
der poröser und leichter Stein. Zunächst nahm er die Form eines Herzens an,
dann wuchsen ihm weisse Federn. Farbige Luftballone flogen davon. Der ge-
fiederte Stein begann sich zu drehen, hob ab und flog ebenfalls spiral-
förmig sich drehend in den Himmel, dazu stellte sich ein Gefühl des Ver-
söhntseins mit der Situation ein.
•
Beispiel 2: Aus zwei Ausgangsbildern entstand im spontanen inneren Schöp-
fungsakt das Bild von Tasmanien (Insel südlich von Australien). Der Blick ging
von der Südküste (Richtung Antarktis) über das glatte Meer. Dort zeigte sich
im Süden [!] ein blutroter Sonnenuntergang über dem Meer zusammen
mit einem befriedigenden Gefühl.
•
Beispiel 3: Die Körperempfindung einer Schwere in der Herzgegend verdich-
tete sich zum Bild eines einengenden Eisenrings ums Herz. Nach einiger
Zeit wurde dieses Bild abgelöst durch jenes des Weltraums und das Gefühl
eines tiefen Friedens. Die Enge wurde durch den inneren Schöpfungsakt zu
einem neuen Raum.
[1]
„The Return of the World Soul“ Band 1 und 2 von Remo Roth, 2011, 2012.
.
[2]
„Giordano Bruno and the Hermetic Tradition” von Francis Yates, S. 169.
[3]
„Der kluge Bauch, Die Entdeckung des zweiten Gehirns“ von Michael
Gershon.
Um die Gedärme liegen etwa 100 Millionen Neuronen, genau solche wie
auch im Gehirn.